Wie es dir wirklich geht, weiß niemand?

An der Seite von Jugendnotmail.Berlin ermutigt die PEIX Health Group Kinder und Jugendliche, über ihre Probleme und Ängste zu schreiben.

Mit der Gestaltung zahlreicher Werbeflächen entlang des Berliner Rings unterstützt die Kreativagentur Jugendnotmail.Berlin darin, Betroffenen eine Plattform zu geben und Hilfe anzubieten – kostenlos, vertraulich, mit professionellen Ansprechpartnern wie Psycholog*innen und Sozialpädagog*innen.

Ab dem 18. September 2020 werden entlang des Berliner Rings 60 Großflächen mit Plakaten von Jugendnotmail.Berlin zu sehen sein. Die PEIX Health Group unterstützt die Berliner Institution im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements, das integraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie ist.

Ziel der Kampagne ist es, Kindern und Jugendlichen Mut zu machen und eine Plattform zu bieten, der sie sich bei jeglichen Ängsten und Problemen anvertrauen können. Die darauf anvisierten Plakate zeigen zwei Gesichter: auf den ersten Blick bunt, fröhlich, gut gelaunt. Lachende Teenies zwischen Likes, Herzchen und Smileys spiegeln das aktuelle Social-Media-Game wider, getreu dem Hashtag #happyme. Denn dort wird bekanntlich selten über persönlichen Kummer gesprochen.

Doch wer genau hinsieht, kommt auf dem Boden der Tatsachen an. Denn die von PEIX gestaltete Aktion von Jugendnotmail.Berlin veranschaulicht den Kontrast zwischen Schein und Sein und macht somit auf die versteckten, oftmals auch von Scham besetzten Sorgen aufmerksam. Neben augenscheinlich unbeschwerten Jugendlichen zieren Zitate die Plakate, die wahrheitsgetreu aus anonymisierten E-Mails stammen, darunter: „Ich möchte eigentlich nicht sterben“, „Ich bin einfach hässlich. Jeden Tag verlässt mich der Mut“ oder auch „Ich ritze mich seit drei Jahren und bekomme Panikattacken vor dem Matheunterricht“. Das Besondere: Die Motive wurden von PEIX gestaltet, die Auswahl lag jedoch in den Händen von sechs Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren unterschiedlichster Herkunft und Couleur – da der Fokus der Kampagne vor allem auf Betroffenen zwischen 15 und 17 Jahren liegt.

Um die Hemmschwelle für den persönlichen Kontakt – und die damit verbundene Angst, ausgelacht zu werden – gering zu halten, ist bereits schon eine E-Mail an Jugendnotmail.Berlin ausreichend. Die Botschaft des Projekts: Kein Problem ist zu klein, kein Anliegen zu unwichtig, um nicht darüber zu schreiben. Die Themenvielfalt ist unbegrenzt. Mobbing, Essstörungen, schlechte Noten oder auch Suizidgedanken sind nur wenige Beispiele. „Wir von PEIX waren sofort von diesem Projekt überzeugt. Es nimmt sich zum einen des aktuellen Kommunikationsverhaltens der Altersgruppe an. Zum anderen startet die Kampagne genau zum richtigen Zeitpunkt. Besonders in den letzten Monaten waren viele Kinder isoliert, auf sich allein gestellt und benötigen jetzt Unterstützung“, rekapituliert Mireille Tsiodi, Kundenberaterin der PEIX Health Group, die Zusammenarbeit mit Jugendnotmail.Berlin.

Für die Bereitstellung der Großwerbeflächen konnte das Unternehmen Ströer als Sponsor gewonnen werden, das nicht gebuchte Plätze zur Verfügung stellt.

Über Jugendnotmail.Berlin

Jugendnotmail.Berlin ist eine Kooperation zwischen dem Kinderschutz-Zentrum Berlin e. V. und der KJSH-Stiftung. Durch die Auswahl des Bundeslandes beim Login können Berliner Kinder und Jugendliche bezüglich ihrer Sorgen und Ängste gezielt beraten werden. Das Kooperationsprojekt wurde 2017 durch den gemeinnützigen Verein jungundjetzt e. V. ins Leben gerufen, der seit 2001 Träger von Jugendnotmail war.

Jugendnotmail gehört seit 1. Juli 2020 zur KJSH-Stiftung für Kinder-, Jugend- und Soziale Hilfen, eine gemeinnützige, mildtätige Stiftung und ein großer Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Auf Jugendnotmail.de können Kinder und Jugendliche ihre Sorgen kostenlos und vertraulich unter Angabe eines Nicknames einem professionellen Beratungsteam anvertrauen. Rund 160 ehrenamtliche Fachkräfte wie Psycholog*innen und Sozialpädagog*innen beraten zu allem, was Jugendliche bewegt, darunter fallen Themen wie Depression, Selbstverletzung, Gewalt, Mobbing, Missbrauch und familiäre Probleme. Darüber hinaus haben Betroffene die Möglichkeit, sich in moderierten Foren und Themenchats untereinander auszutauschen. Seit Bestehen wurden bereits rund 145.000 Hilferufe beantwortet, monatlich treffen bis zu 1.000 Notrufe ein, und die Zahl neuer Mails ratsuchender junger Menschen steigt kontinuierlich an.

Bildcredits: Unsplash

Archiv