Der Einfluss von COVID-19 auf digitale Gesundheitsanwendungen

Seit Monaten beherrscht das Thema Corona bzw. COVID-19 die Nachrichten.

Das Virus hat unser tägliches Leben massiv beeinflusst und speziell in der Pharmabranche tätige Unternehmen sowie Organisationen aus dem Bereich Healthcare vor besondere Herausforderungen gestellt. Doch gleichzeitig ergeben sich auch Chancen durch innovative digitale Gesundheitsanwendungen, die wir näher betrachten möchten.

Die aktuelle Stimmung bezüglich digitaler Gesundheitsanwendungen

Projekte im Bereich E-Health gibt es bereits seit vielen Jahren. Doch die vor COVID-19 eher kontrovers geführte Diskussion über diese Anwendungen hat sich verändert. Standen früher vor allem Fragen des Datenschutzes im Zentrum, verschiebt sich die Betrachtung aktuell eher auf den beträchtlichen Nutzen. Einen Beleg für die positivere Einstellung zu digitalen Gesundheitsanwendungen in der Gesellschaft liefert eine Studie des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) auf Basis einer im April und Mai 2020 durchgeführten repräsentativen Umfrage. Aus dieser geht hervor, dass 93 Prozent aller Befragten sich einen Ausbau der digitalen Gesundheitsversorgung wünschen. Die Mehrheit wünscht sich zudem eine Ausweitung der ärztlichen Beratung via Chat und ist der Meinung, dass sich durch digitale Technologien Krisen wie die Coronakrise besser bewältigen lassen.

Die Coronakrise begünstigt den Trend zur Digitalisierung im Gesundheitswesen

Eine von der Stiftung Gesundheit und dem Health Innovation Hub des Bundesgesundheitsministeriums in den Monaten April und Mai 2020 durchgeführte Studie zeigte, dass mehr als die Hälfte der teilnehmenden Ärzte ihren Patienten inzwischen Videosprechstunden anbieten. Im Jahr 2017 lag dieser Anteil nicht einmal bei zwei Prozent. Daneben etablieren sich auch auf die Gesundheitskrise ausgerichtete Apps vermehrt auf dem Markt. Beispielsweise liefert die „CovApp“ der Berliner Charité Interessenten Informationen speziell zum Coronavirus sowie Handlungsempfehlungen und bietet dabei eine praktische Chatbot-Funktionalität. Darüber hinaus gibt es die App „Corona-Datenspende“ des Robert-Koch-Instituts. Durch anonymisierte Gesundheitsdaten von Smartwatches und Fitnessarmbändern hilft die App dabei, die Ausbreitung von Corona zu verstehen und das Virus zu bekämpfen. Aber auch über Corona hinaus existieren inzwischen zahlreiche digitale Anwendungen und Programme für bestimmte Zielgruppen. So gibt es mittlerweile vielfältige Apps, die chronisch Kranke mit nützlichen Informationen versorgen, sie durch Erinnerungsfunktionen oder Ratschläge im Alltag unterstützen oder praktische Online-Trainings anbieten, die häufig von Experten begleitet werden.

Und: Der Digitalisierungstrend im Bereich Healthcare nimmt weiter Fahrt auf. Immer mehr innovative Anwendungen kommen auf den Markt. Einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen beispielsweise der führende Pharmahändler PHOENIX und die Gesellschafter der Initiative für alle Apotheken vor Ort „pro AvO“. Das Ziel ist die Entwicklung der ersten digitalen zentralen Gesundheitsplattform Deutschlands. Diese soll künftig den gesamten gesundheitlichen Versorgungsbedarf koordinieren und sowohl online als auch via App erreichbar sein.

Zur effektiven Gestaltung einer digitalen Strategie im Bereich Healthcare benötigen Hersteller digitaler Anwendungen allerdings Informationen über den Gesundheitsmarkt sowie über die jeweilige Zielgruppe. Solche Daten können wiederum spezialisierte Unternehmen – wie z.B. EPatient Analytics – liefern und so dazu beitragen, dass auch kleinere und mittlere Anbieter die sich bietenden Marktchancen nutzen können.

Fazit

COVID-19 hat zwar für zahlreiche Einschränkungen im Alltag gesorgt, gleichzeitig aber auch die Akzeptanz von digitalen Gesundheitsanwendungen in der Gesellschaft deutlich erhöht. Einige Entwickler und Pharmaunternehmen haben die Coronakrise als Chance begriffen und – auch mit der Hilfe von Dienstleistern, die Informationen über den Gesundheitsmarkt sowie spezielle Segmente liefern – Projekte im Bereich E-Health gestaltet oder ausgeweitet. Dabei handelt es sich nicht nur um Lösungen für einzelne Zielgruppen, sondern um solche, von denen letztlich nicht nur die Pharmabranche, sondern die gesamte Gesellschaft profitieren kann.

Interesse an mehr? Weitere Insights gibt z. B. der Podcast von Dr. Alexander Schachinger zum Thema, wie sich die Akzeptanz von Digital Health entwickelt hat:

https://visionaere-gesundheit.de/episode-19-dr-alexander-schachinger/

Hören Sie doch mal rein!

Bitkom. „Krankschreibung ohne Arztbesuch: Mehrheit für Fortsetzung.“ [https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Krankschreibung-ohne-Arztbesuch-Mehrheit-wuenscht-Fortsetzung]

Kma-online. „E-Health-Hype gefährdet Medizindaten.“ [https://www.kma-online.de/aktuelles/it-digital-health/detail/e-health-hype-gefaehrdet-medizindaten-a-34854]

Stiftung Gesundheit. „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2020: Ärztliche Arbeit und Nutzung von Videosprechstunden während der COVID-19-Pandemie.“ [https://www.stiftung-gesundheit.de/pdf/studien/aerzte-im-zukunftsmarkt-gesundheit_2020.pdf]

Bildcredis: unsplash

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