Berlin, 25.03.2019
Vom 15. bis 17. März 2019 öffnete das Alumni-Netzwerk der Charité auf dem Campus Virchow die Türen für die dreitägige Kick-off-Konferenz „Nudging in der Gesundheitsförderung“. Der Organisator der Veranstaltung und Gründer der Initiative „Nudge 2019“, Dr. Mathias Krisam, lud dazu ein, neue Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Alltag zu entwickeln. Zudem präsentierte der Initiator das Konzept des Nudges #treppegehtimmer, dessen kreatives Kommunikationskonzept aus dem Hause der Berliner Werbeagentur PEIX stammt.
Nudging ist ein Ansatz aus der Verhaltensökonomie: Nicht Regeln oder gar Verbote, lediglich kleine, mitunter unbewusste, humorvolle Hinweise sollen Bürger zu positiven Entscheidungen „anstupsen“. Die Kombination von Nudging und Gesundheitsförderung ist die Gründungsidee der „Nudge 2019“-Initiative, die mit der Unterstützung des Almuni-Netzwerkes der Charité, der Techniker Krankenkasse sowie der Knappschaft-Bahn-See eine dreitägige Konferenz zum Thema „Nudging in der Gesundheitsförderung“ organisierte.
Ein Highlight war das Expertengespräch am ersten Abend. Im Fokus standen die Aufklärung sowie kritische Betrachtung der Nudging-Methode. Zu den Referenten zählten unter anderem Erwin Rüddel, Mitglied des Deutschen Bundestags und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, Dr. Sabine Voermans, Leiterin des TK Gesundheitsmanagements und Prof. Dr. Gertrud Winkler, Ernährungswissenschaftlerin, die sich anschließend den Fragen des Plenums stellten.
In den angebotenen Workshops konnten die rund 100 Teilnehmer in kleinen Projektgruppen innovative und wirkungsvolle Strategien und Aktionen zur Gesundheitsförderung entwickeln. „Wir blicken auf ein spannendes und produktives Wochenende zurück und sind beeindruckt von dem fächerübergreifenden Interesse, dem Engagement und der Kreativität aller Teilnehmenden“, zeigt sich Krisam erfreut. „Die Ergebnisse werden wir in den kommenden Tagen auf unserer Website hochladen, um die Umsetzung der Ideen voranzutreiben.“
Bereits vor der Konferenz in Berlin erarbeitete Krisam gemeinsam mit Christina Rogler, wissenschaftlichen Mitarbeiterin für Sportwissenschaften der Universität Augsburg, den Nudge #treppegehtimmer. Bei dieser Aktion sollen lustige Sprüche und ansprechende Grafiken – eben Nudges – an den Treppen der Berliner Bahnhöfe Ostkreuz, Alexanderplatz und Zoologischer Garten auf humorvolle Weise zum Treppensteigen animieren und damit ein Zeichen für mehr Bewegung im Alltag setzen. Oder anders gesagt: „Ohne Fleiß kein Gleis.“
Das kreative Gesamtkonzept des Treppen-Nudges entwickelte die Werbeagentur PEIX Healthcare Communication, die sich als erfahrener Partner in der Gesundheitskommunikation an die Seite des jungen Initiators stellt. „Bei PEIX ist Engagement für den guten Zweck fest verankert“, erklärt Agenturinhaber Karsten Rzepka. Und ergänzt: „Der Treppen-Nudge ist eine tolle Aktion, die zum einen sehr viel Potenzial besitzt und zum anderen das Leitbild unserer Agentur widerspiegelt. Die Entscheidung, das Projekt zu unterstützen, fiel uns ausgesprochen leicht.“
Der Nudge #treppegehtimmer steht, doch das Projekt braucht Unterstützung bei der weiteren Realisierung – vor allem finanzielle: Produktions- und Nutzungskosten der Werbeflächen an den Bahnhöfen betragen rund 38.000 Euro – eine Herausforderung für alle Beteiligten. Krisam blickt dennoch positiv in die nächsten Wochen: „Wir sind überzeugt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Plakate tatsächlich an den Bahnhöfen hängen. Bei den bisherigen Gesprächen mit verschiedenen Krankenkassen blieb der finanzielle Erfolg für uns aus, wir werden aber erneut den Dialog suchen. Gleichzeitig sondieren wir, welche anderen Partner für die Finanzierung infrage kommen.“ Darüber hinaus können sich Unterstützer über die Crowdfunding-Kampagne #treppegehtimmer auf der Plattform betterplace.me einbringen.
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